Angefangen hat alles im Jahre 1977

Zwei begeisterte Tennisspieler, Johannes Neuenhöfer und Mario Limbach, hatten die Idee in Siegburg einen zweiten Tennisverein zu gründen. Auch der Siegburger Turnverein, namentlich der damalige Vorsitzende Heinrich Wolter, griff die Idee, im STV eine Tennisabteilung ins Leben zu rufen, positiv auf. Die Kreisstadt Siegburg half dann gerne, und verkaufte günstig einen Teilbereichs der zugeschütteten Chemiedeponie der Siegburger Phrix AG, um „Am Grafenkreuz“ eine großzügig angelegte Tennisanlage bauen zu können.

Die neue Tennisabteilung des STV konstituierte sich im November 1978. Neunzig der damals 180 angemeldeten Mitglieder wählten den ersten Vorstand, und zwar mit Obmann Johannes Neuenhöfer und Geschäftsführer Uwe Berkemeyer an der Spitze. Von 1979 an wurde mit der Beitragszahlung begonnen, um die Finanzierung stemmen zu können. Ab 1980 mussten neue Mitglieder ein „Baustein-Entgelt“ bezahlen.

Mit diesen Eigenmitteln und auch viel Eigenleistung sowie der zusätzlichen Förderung von Stadt, Kreis und Land wurde dann 1979 mit dem Bau der Plätze begonnen. Schon im Herbst 1979 konnten probeweise die ersten Bälle geschlagen werden. Der Bau des Clubhauses, damals „Jugendpflegeraum“, begann etwas später (1980), so dass beim Eröffnungsturnier am 19.04.1980 nur behelfsmäßige Umkleiden zur Verfügung standen (die sogenannte „Blaue Bude“). Aber am Ende der ersten Saison auf der neuen Anlage war es dann am 23.08.1980 soweit, dass die gesamte Anlage im Rahmen eines Zeltfestes im Beisein von rund 600 Gästen ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

Die Tennisabteilung entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Teil des Siegburger Sport- und Vereinslebens. Die angestrebte Zahl von 300 Mitgliedern wurde bald erreicht, und hat sich – bei geringen Schwankungen – heute auf rund 400 aktive Tennisspielerinnen und -spieler erhöht. Aus der inzwischen über 50-jährigen Geschichte der Tennisabteilung lässt sich über viele sportliche Erfolge und schöne Vereinsfeste berichten, aber auch zwei „Katastrophen“ werden wohl immer im Gespräch bleiben.

Ein schwarzer Tag für die Tennisabteilung war der 05. August 1982, in dieser Nacht brannte das Clubhaus teilweise bis auf die Grundmauern nieder. Es muss deprimierend gewesen sein. Glücklicherweise war das Gebäude gut versichert. Trotzdem wäre ohne die erneute Eigenleistung der Mitglieder der Kostenrahmen wohl gesprengt worden. 1983 konnte dann im wieder erstandenen Clubhaus bei dem neuen Gastwirt und Platzwart Willi Rossbach und seiner Frau Helga gefeiert werden.

Eine „schwarze Saison“ folgte dann 1996/1997. Der Bau der Tennisanlage auf einer zugeschütteten ehemaligen Deponie rächte sich in dieser Zeit, denn die zur Ablagerung von belasteten Schlämmen genutzte alte Tongrube musste saniert und die Oberfläche gegen Eindringen von Regenwasser abgedichtet werden. Erst ab 15.06.1997 waren die Plätze wieder hergestellt, bis dahin konnte der Tennisbetrieb nur mit Hilfe der anderen Siegburger Tennisvereine notdürftig aufrecht erhalten werden.

Von weiterem Pech blieb die Tennisabteilung dann verschont. Im Gegenteil konnte zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2019 eine sehr positive Bilanz gezogen werden. Im Mittelpunkt stand und steht Tennis als Breitensport. Der Tennisabteilung „STV Am Grafenkreuz“ geht es um die Balance der Bereiche (durchaus ambitionierter) Jugendförderung, Mannschaftssport in Wettkampfspielen und Freizeit-Tennis. Sport soll eben Spaß machen und Geselligkeit gehört unbedingt dazu.

Mit sportlichem Gruß

Thomas Steinbach